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Montag, 22. März 2021

Wenn Orange, Zitrone, Marzipan und Mandel sich treffen: Orangen-Mandel-Torte mit Zitronenbuttercreme

Koffer packen und nichts wie weg. Tapetenwechsel, ab in die Sonne und Meeresluft einatmen – wer träumt nicht gerade davon? Einfach alles hinter sich lassen, abhauen und abschalten. Ich vermute, dass ich mit diesem Wunsch nicht alleine bin, denn in letzter Zeit höre ich von allen Seiten, wie die "Corona-Müdigkeit" immer mehr zunimmt. Kein Wunder, schließlich begleitet uns das Virus nun bereits seit einem ganzen Jahr. Ich muss ebenfalls zugeben, dass ich den Großteil der Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen rund um den Lockdown zwar als sehr sinnvoll empfinde, mich aber mittlerweile auch nach der Rückkehr in einen halbwegs normalen Alltag sehne. Die größte Sehnsucht gilt dabei dem Reisen – und zwar komplett ohne Einschränkungen oder Sorgen. Ich meine, einen Flug nach Mallorca oder die kanarischen Inseln kann man momentan zwar relativ problemlos buchen, für mich persönlich wäre es aber kein vollkommen unbeschwerter, sorgenfreier und somit erholsamer Urlaub. Ganz zu Schweigen von den daraus resultierenden Folgen für die Pandemie, was letztendlich ja auch wieder auf die Einschränkungen in Deutschland zurückfallen wird.

Orangen-Zitronen-Torte

Was mich dennoch motiviert, ist die große Hoffnung, dass die Welt in zwei, drei oder vielleicht auch vier Monaten schon ganz anders aussehen wird und wir zumindest in kleinen Schritten wieder in ein unbeschwertes Leben zurückkehren können – auch, wenn der Anstieg der aktuellen Zahlen noch eine andere Sprache spricht. Die Hoffnung verliere ich trotzdem nicht, irgendwann muss es ja besser werden. Bis dahin schwelge ich weiterhin in Erinnerungen an die letzten Reisen, lasse meine Sehnsucht und somit auch Vorfreude immer weiter gedeihen und träume mich an die fernsten Orte. Ganz hervorragend gelingt dies nicht nur visuell mit Hilfe von Fotos, Zeitschriften oder Filmen, sondern auch kulinarisch über die internationale Küche und deren Zutaten. Egal wie kalt oder trüb das Wetter oder die Stimmung ist, exotische Gerichte aus Italien, Japan oder auch Tel Aviv lassen sich relativ schnell via Mausklick bestellen oder auch am heimischen Herd zubereiten – gute Laune sowie ein bisschen Linderung des Fernwehs vorprogrammiert. Wer es dann noch auf die Spitze treiben möchte, macht direkt einen umfassenden Themenabend oder sogar -tag daraus. 

Orangen-Mandel-Torte mit Zitronenbuttercreme

Diese Idee inspirierte und motivierte mich zu einer Torte, die nach Sommer, Sonne und Urlaub schmeckt. Drei Dinge, die ich – wie einleitend erwähnt – momentan sehr vermisse. Okay, die Sonne lässt sich zwar auch im Winter ab und zu blicken, aber so richtig viel Kraft hat sie noch nicht und nach Sommer schmeckt die Luft schon einmal gar nicht. Ich zog also los, kaufte einer Intuition folgend duftende Zitronen, leuchtende Orangen sowie ein paar gehobelte Mandeln und gab jeder der Zutaten eine eigene kulinarische Bühne: Erfrischende Zitronenbuttercreme, herrlich luftige und intensiv nach Orangen schmeckende Biskuitböden und ein knackiger Mandelknusperboden, der mich ein bisschen an Cantuccini und den letzten Italienurlaub erinnerte. Fehlte eigentlich nur noch der Vin Santo! 

Zitrustorte mit Orangenbiskuit

Vom ersten Bissen an fühlte ich mich wie im Sommerurlaub in Italien, Griechenland oder Frankreich. So herrlich fruchtig und erfrischend! Knackig und cremig, weich und fest, süß und sauer – ein Fest für die Sinne. Die Zitronenbuttercreme ist natürlich relativ mächtig, wie es Süßspeisen aus südeuropäischen Ländern ja auch oft sind, aber ich fand die Kombination aus luftigem Biskuit und dickcremiger Buttercreme dennoch ziemlich gut. Wer es lieber etwas luftiger mag, kann auch einfach eine Zitronensahne- oder Joghurtcreme aufschlagen und diese zwischen die Böden spritzen. Hauptsache ihr lasst euch kulinarisch vom Zusammentreffen der Orange, Zitrone und Mandel in den Süden katapultieren. Also Backofen vorheizen und auf und davon! Hört ihr schon das Rauschen des Meeres? 


Fruchtig–erfrischende Orangen-Mandel-Torte mit Zitronenbuttercreme, Knusperboden und luftigem Sahnemantel



Zutaten


Mandelknusperboden 
100 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
100 g gehobelte Mandeln
100 g brauner Zucker
1 Pck. Vanillezucker 
Abrieb von 1 Bio-Orange
100 g Butter (kalt)

Orangen-Marzipan-Biskuitboden
60 g Marzipanrohmasse
60 ml frisch gepresster Orangensaft (entspricht ca. 1 Orange)
Abrieb von 2 Bio-Orangen
100 g Zucker
5 Eier 
1 Prise Salz
90 g Mehl
75 g Stärke
1 gestr. TL Backpulver

Zitronenbuttercreme
350 g Butter (zimmerwarm)
200 g Puderzucker
500 g Mascarpone 
250 g Frischkäse
ca. 135 ml frisch gepresster Zitronensaft (entspricht ca. 3 Zitronen)
Abrieb von 1 Bio-Zitrone

Dekoration 
ca. 350 ml Schlagsahne
2 Pck. Vanillezucker
Orangenfilets von 3 Bio-Orangen
Abrieb von 1 Bio-Orange 
100 g + 25 g weiße Schokolade


Zubereitung

Am Vortag können bereits Mürbeteig, Biskuitteig und Buttercreme vorbereitet werden. Für den Mürbeteig den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen und im Anschluss Mehl, Backpulver, Mandeln, Zucker, Orangenabrieb und Butter zu einem geschmeidigen Mürbeteig verkneten. Den Teig am Boden einer mit Backpapier ausgelegten 26 cm Springform  gleichmäßig – ohne einen Rand hochzuziehen – verteilen bzw. ausrollen. Ca. 20 Minuten im Backofen goldbraun backen. Parallel kann bereits der Biskuitteig vorbereitet werden.

Für den Biskuitteig das Marzipan mit dem frisch gepressten Orangensaft so lange verrühren bis eine glatte Masse entsteht. Die 5 Eier trennen – das Eigelb erst ohne andere Zutaten schaumig aufschlagen und anschließend mit der Marzipan-Masse, 40 g Zucker und dem Orangenabrieb einige Minuten lang zu einer sehr cremigen und nicht mehr flüssigen Masse verrühren. Anschließend das Eiweiß mit einer Prise Salz und 60 g Zucker schaumig aufschlagen und unter die Eigelb-Masse heben. Das Mehl mit Backpulver und Weizenstärke vermengen und ebenfalls vorsichtig unter die Eigelb-Eiweiß-Masse heben. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte 26 cm Springform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober-/Unterhitze ca. 25 Minuten goldbraun backen – sobald an einem Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt, ist der Teig fertig. 

Sollte nun der Mürbeteig bereits ausgekühlt sein, können 100 g weiße Schokolade geschmolzen und auf dem Mürbeteig-Boden gleichmäßig verteilt werden. Zudem kann nun die Zitronenbuttercreme zubereitet werden. Dazu Butter und Puderzucker in einer Rührschüssel mindestens 5 Minuten lang aufschlagen bis die Masse fast weiß ist. Nun Mascarpone, Frischkäse, Zitronensaft und Zitronenabrieb hinzufügen, alles miteinander vermengen und noch einmal kurz aufschlagen. Dabei darauf achten, dass alle Zutaten ungefähr die gleiche Temperatur haben. Ist die Masse schön cremig, kalt stellen.

Am Folgetag können die einzelnen Komponenten nach einigen, weiteren Vorbereitungsschritten vereint werden. Zuerst den Biskuitboden in 3 ungefähr gleich hohe Hälften schneiden. Dann die Schlagsahne zusammen mit dem Vanillezucker möglichst steif schlagen und aus den 3 Bio-Orangen, die für den Abrieb benutzt wurden, Orangenfilets heraus- und anschließend klein schneiden. Nun geht es ans Schichten. Den Mürbeteigboden auf eine geeignete Tortenplatte setzen und mit einem Tortenring umschließen. Auf dem Boden ca. 1/3 der Zitronenbuttercreme verstreichen, darauf ca. 1/4 der Orangenfilets verteilen. Nun einen der Biskuitböden auf die Creme setzen und wieder 1/3 Creme sowie 1/4 Orangenfilets verteilen. Darauf wieder einen Boden, 1/3 Creme und 1/4 Orangenfilets. Nun kommt der letzte Biskuitboden und wird fest angedrückt, damit sich alle Schichten miteinander verbinden. 

Jetzt den Tortenring entfernen und die Torte mit der Sahne einstreichen – da ich den Naked Cake Look bevorzuge, habe ich am Rand nur alle Lücken mit Sahne gefüllt und den Rest auf der Oberseite der Torte verstrichen. Zum Schluss mit den restlichen Orangenfilets, etwas geriebener oder gehackter weißer Schokolade und Orangenabrieb dekorieren. Wer mag, kann sie direkt servieren oder sie noch etwas kalt stellen. Viel Freude beim kulinarischen verreisen!  

Rezept für eine sommerliche Orangentorte mit Zitronencreme

Freitag, 5. Juni 2020

Erdbeer-Raffaello-Torte mit Mandelboden

Sobald das erste Rhabarbercrumble aus dem Ofen kommt, sich die ersten weißen Stangen mit Sauce Hollandaise vereinigen und einem der Duft des ersten Erdbeerkuchens in die Nase steigt, spätestens dann beginnt der Frühling für mich. Kulinarisch gesehen sind Rhabarber, Spargel und Erdbeeren somit so etwas wie die heiligen drei Könige, welche die Ankunft der zweiten Jahreszeit verkünden. Lange herbei gesehnt – in der aktuellen Corona-Zeit sowieso – sind nun endlich die Wochen angebrochen, in denen die Natur erwacht und wir den Lebensmittelpunkt wieder in den Outdoor-Bereich verlegen können. Vorausgesetzt mein Heuschnupfen lässt es zu. Wenn dann noch der erste Grillabend und das erste Gläschen Aperol Spritz auf dem Balkon – im besten Fall in Kombination mit Rhabarber, Spargel oder Erdbeeren – zelebriert werden kann, drehen die kulinarischen Frühlingsgefühle so richtig durch. 

Erdbeer-Raffaello-Torte mit Mandelboden

Wobei ich an dieser Stelle zugeben muss, dass ich Rhabarber und Spargel (und Aperol Spritz, Grillabende und all die anderen Frühlingsgenüsse) zwar durchaus schätze, mich aber jedes Jahr besonders auf das für mich größte kulinarische Geschenk des Frühlings freue: Die Erdbeere. Wer meinen Blog schon etwas länger verfolgt, wird bereits wissen, dass sie eine meiner absoluten Lieblingsfrüchte ist – und das obwohl die Erdbeere botanisch gesehen gar keine Frucht, sondern eine Nuss ist bzw. ganz streng genommen sogar nur die kleinen, gelben Punkte Nüsschen sind. Mit reichlich Vitamin C, B1, B2, B6 und Karotin haben sie trotz der kleinen Größe dennoch ziemlich viel Power und der Geschmack ist sowieso unbeschreiblich lecker!
Pur, mit Vanilleeis oder als Tiramisu, im Spargelsalat oder in der Gazpacho, auf einem einfachen Biskuitboden oder als aufwändige Torte – Erdbeeren könnte ich jeden Tag verputzen. Natürlich auch in Form einer Kühlschranktorte mit Schokoladencreme, Mandelboden und Raffaellos, dessen Rezept ich heute zufällig für euch aufgeschrieben habe. Insbesondere, wenn die ersten warmen Frühlingstage anstehen, finde ich solch eine Torte, die (fast) ohne Backen auskommt und stattdessen erfrischend-cool wie durch Zauberhand in der Kühlung entsteht, ideal, um mit ihr den Frühling zu begrüßen. Der Mandelboden ist wunderbar mürbe, die weiße Schokoladen-Erdbeer-Creme im Gegensatz dazu nicht nur wunderbar cremig, sondern erinnert auch noch an die Füllung von Raffaellos und schon fliegt man kulinarisch direkt vom Frühling in den nächsten Sommerurlaub. Die frischen Erdbeeren und knackigen Raffaellos runden das Kuchenglück perfekt ab und eh man sich versieht ist das erste und auch zweite Stück schon verputzt. Nur gut, dass die Erdbeer-Saison und somit auch die Erdbeer-Raffaello-Torten-Saison noch ein paar Wochen andauert, oder? Genießt sie in vollen Zügen!

Kühlschranktorte mit Erdbeeren und Raffaellos


Erdbeer-Raffaello-Torte mit Mandelboden 



Zutaten


Mürbeteig-Boden (26 cm)
150 g Mehl
100 g gemahlene Mandeln
50 g Puderzucker
1 Prise Salz
1 Ei (M)
100 g kalte Butter 

Dekoration
ca. 230 g Raffaello
ca. 100 g Erdbeeren
ca. 50-100 ml Sahne
ca. 1 EL Kokosraspeln

Schokoladen-Erdbeer-Creme
150 g weiße Schokolade
200 ml gezuckerte Kondensmilch
200 g Frischkäse (Doppelrahmstufe)
200 g Erdbeeren (funktioniert auch mit TK-Erdbeeren)
50 g Puderzucker
1 Vanilleschote
100 ml Schlagsahne
1 Pck. gemahlene Gelatine (oder 6 Blatt Gelatine)


Zubereitung


Da der Boden nach dem Backen auskühlen und die Creme über Nacht (im besten Fall) fest werden muss, sollte für die Zubereitung dieser Torte in jedem Fall etwas Zeit eingeplant werden. 
Zum Beispiel am späten Nachmittag des Vortags den Mandel-Mürbeteig-Boden zubereiten. Dazu Mehl, gemahlene Mandeln, Puderzucker, Salz und das Ei grob vermengen. Nun die kalte Butter in Flöckchen hinzugeben und mit den Händen alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Je nach Größe des Ei muss eventuell noch vorsichtig etwas Milch oder Mehl hinzugefügt werden, um eine geschmeidige Teigkugel zu erhalten. Den Teig abgedeckt für ca. 30-60 Minuten im Kühlschrank kühlen. 
Nach der Kühlzeit den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig auf dem mit Backpapier ausgelegtem Boden einer Springform (26 cm oder alternativ 24 cm Durchmesser) gleichmäßig ausrollen bzw. mit Hilfe eines Löffels gleichmäßig verteilen und andrücken. Mit einer Gabel mehrmals einstechen und auf der mittleren Schiene 15-20 Minuten goldbraun backen. Auskühlen lassen. 
Sobald der Boden kalt ist, ihn aus der Form nehmen, auf einer Tortenplatte platzieren und einen Tortenring um die Torte setzen – notfalls funktioniert dies auch mit dem Ring der (wieder sauberen) Springform. Sollte der Boden am Rand etwas zu dunkel geworden sein, könnt ihr ihn auch mit Hilfe eines Tortenrings ausstechen. Ca. 50-80 g der Erdbeeren und ca. 200 g der Raffaellos halbieren. Abwechselnd auf dem Boden verteilen – am äußeren Rand die Erdbeeren mit der Schnittfläche direkt an den Ring setzen, zur Mitte hin die Erdbeeren etwas kleiner schneiden, damit alles gleichmäßig verteilt werden kann.
Für die Creme die weiße Schokolade vorsichtig im Wasserbad schmelzen, die Kondensmilch unter ständigem Rühren hinzugeben und die Masse insgesamt leicht abkühlen lassen. Den Frischkäse in die lauwarme Masse geben und alles kurz aufschlagen. Die Erdbeeren nun zusammen mit dem Puderzucker und dem Mark einer Vanilleschote pürieren. Mit der Frischkäsecreme vermengen. Die Schlagsahne aufschlagen und zur Seite stellen. Die Speisegelatine mit ca. 6 EL kaltem Wasser anrühren, 5 Minuten quellen lassen und anschließend vorsichtig erwärmen bis sich die Gelatine vollständig aufgelöst hat. Einige EL der Erdbeercreme nach und nach mit einem Schneebesen unter die Gelatine rühren und anschließend die restliche Masse unterrühren. Zum Schluss die Sahne unterheben. Die Creme auf dem Boden verteilen, glatt streichen und abgedeckt im Kühlschrank für mindestens 6 Stunden – im besten Fall aber über Nacht – kalt stellen.
Am nächsten Morgen mit aufgeschlagener Sahne, Kokosraspeln und Erdbeeren sowie Raffaellos nach persönlichem Geschmack dekorieren. Wer mag kann beispielsweise auch die gesamte Torte mit Erdbeeren bedecken. Nach dem Anschneiden heißt es nur noch: Viel Freude beim Genießen des kühlen Erdbeerglücks!

Einfacher Erdbeerkuchen aus dem Kühlschrank

Raffaello-Erdbeer-Kuchen Foodblog Rezept

Sonntag, 26. April 2020

Kulinarisch verreisen: Mandarinen-Kokos-Schmandtorte

Woche für Woche vergeht und ein Ende der aktuellen Krise rückt in immer weitere Ferne. Anfang des Jahres hielt ich Covid-19 noch für eine Angelegenheit, die uns höchstens am Rande betrifft. Als dann die ersten Fälle in Europa und Deutschland auftauchten, war ich der Meinung, dass dies eine Krankheit ist, die schnell in den Griff zu bekommen ist. Die Panik und Angst, die in den Medien oder von Einzelpersonen verbreitet wurde, habe ich teilweise sogar belächelt. Nachdem sich Corona immer mehr ausbreitete, hatte ich die Hoffnung, dass mit strengen Maßnahmen und Kontrollen die Krankheit schnell überwunden ist und wir im Sommer oder spätestens Herbst wieder zur Normalität zurückkehren können. Ohne pessimistisch zu wirken: Daran glaube ich mittlerweile nicht mehr!
Denn auch, wenn es aktuell tatsächlich so scheint, als ob unser bisheriges Leben Schritt für Schritt wieder zurückkehrt, ist es ja im Grunde nur logisch, dass dies erst in vollem Umfang passieren kann, sobald ein Impfstoff entwickelt wurde und weite Teile der Weltbevölkerung erreicht hat. Wenn es schlecht läuft, ist dies sogar erst 2022 der Fall. Niemand kann hierzu eine verlässliche Prognose aufstellen, sicher ist aber, dass dies nicht im Mai oder Juni passieren wird. Es ist also nach wie vor enorm wichtig Abstand zu halten, vermehrt Mundschutz zu tragen und Kontakte jeglicher Form so gut es geht zu minimieren.

Mandarinen-Kokos-Schmandtorte

Glaubt mir, ich weiß, dass dies nicht immer leicht ist. Ich hätte vor Wochen niemals gedacht, dass ich meinen 30. Geburtstag Anfang April ohne Freunde und ohne meinen geliebten Besuch eines Gourmetrestaurants zelebrieren muss. Dafür bekam ich Blumen und Geschenke per Post, so viele Anrufe wie noch nie und der Lieblingsmensch kochte ein äußerst köstliches 3-Gänge-Menü für mich! Ein Geburtstag, den ich daher nie vergessen werde.
Eigentlich soll sich mein Blog nun auch nicht in mein persönliches Corona-Tagebuch verwandeln, aber es ist einfach ein Thema, das mich momentan sehr beschäftigt. Wie vermutlich uns alle! Allein, weil die Pläne, Vorstellungen und Gewissheiten, die man Anfang des Jahres noch hatte, einfach so in sich zusammengefallen sind. Es schmerzt so sehr die Liebsten nicht in den Arm nehmen zu können, mit der momentanen Ungewissheit leben zu müssen und keine konkreten Pläne machen zu können, aber ich versuche dennoch nicht zu pessimistisch in die Zukunft zu sehen und das Beste aus der Situation zu machen. Wobei mir natürlich auch bewusst ist, dass ich in einer absoluten Luxussituation lebe: Ich habe immer noch meinen Lieblingsmenschen an meiner Seite, bin also nicht ganz alleine, habe auch keine Kinder, die rund um die Uhr bespaßt und unterrichtet werden müssen und wohne in einer großen Stadt, in der mit Lieferdiensten und Co. alle Dinge des täglichen Bedarfs nur einen schnellen Anruf, Mausklick oder Gang entfernt sind. An dieser Stelle mein größter Respekt für alle, bei denen die Situation anders und deutlich herausfordernder ist! Mein größter Dank und Respekt auch an alle, die im Supermarkt, Krankenhaus oder öffentlichem Nahverkehr arbeiten bzw. besser gesagt einfach an alle, die den "Laden" am Laufen halten.

Kühlschrank Torte mit Mandarinen und Kokos

Was ich mit Blick auf das weitere Jahr aber wirklich sehr vermisse und ich weiß, dass dies ebenfalls ein absolutes Luxusproblem ist: Reisen in ferne Länder! Wie gerne würde ich mich jetzt an einen weißen Sandstrand wünschen, das Rauschen der Wellen in den Ohren, die Zweige der Kokospalmen über mir und der Duft der Meeresluft in der Nase. Hach! Es wäre ja auch schon toll einfach nur Pläne für solch einen Urlaub machen zu können. Da aktuell aber nur ein Fernträumen möglich ist, habe ich beschlossen zumindest kulinarisch in den Urlaub zu reisen. Vermutlich gibt es die Torte, die ich mir dazu ausgedacht habe, in keinem einzigen Urlaubsland dieser Welt, aber für mich vermittelt die Kombination aus Mandarinen und Kokos sommerliches Urlaubsfeeling pur.
Wenn das Geschmackserlebnis dann noch so herrlich erfrischend wie meine Mandarinen-Kokos-Schmandtorte aus dem Kühlschrank daherkommt, gelingt es noch besser von fernen Zielen zu träumen. Probiert es einfach mal aus und kommt mit auf meinen kulinarischen Kurztrip – mein erträumter Flieger hat noch genügend freie Sitzplätze! Zu guter Letzt noch ein wichtiger Hinweis, der in der aktuellen Zeit vermutlich für Begeisterung sorgen wird: Mehl, Hefe oder Milch braucht ihr nicht in den Koffer zu packen und den Backofen könnt ihr auch daheim lassen. Schnallt euch also an, verstaut die Springform unter dem Sitz und macht es euch bequem. Wir starten in 3, 2, 1...

Kokostorte mit Schmand und Mandarinen


Erfrischende Mandarinen-Kokos-Schmandtorte aus dem Kühlschrank


Zutaten

150 g (Kokos-)Butterkekse
50 g Kokosflocken (wer keinen Kokos mag, kann diesen auch weglassen)
100 g Butter
1-2 EL Lemon Curd
2 Dose Mandarinen (Abtropfgewicht jeweils 175 g)

600 g Schmand
300 g Joghurt (mind. 10%)
Saft einer ½ Zitrone
3 Beutel Gelatine Fix (oder 9 Blatt Gelatine)
100 g Zucker

1 gehäufter EL Lemon Curd
1 EL Mandarinensaft aus der Dose

200 ml Schlagsahne
1 Pck. Vanillezucker
1 Pck. Sahnesteif

2 EL Kokosflocken (wer keinen Kokos mag, kann diesen auch weglassen)
25 g weiße Schokolade
1 Zweig Minze


Zubereitung

Für den Boden die Butterkekse sehr fein mahlen – entweder mit Hilfe eines Mixers oder die Kekse in einen Gefrierbeutel geben und mehrmals mit dem Nudelholz darüber rollen. Die Kokosflocken unter die Kekskrümel mischen. Die Butter schmelzen, hinzugeben und alles gut miteinander vermengen. Die Masse auf dem Boden einer Springform (ca. 26 cm Durchmesser) gleichmäßig verteilen und fest andrücken. Das Lemon Curd mit Hilfe eines Pinsels auf der Keksschicht verstreichen und die Form in den Kühlschrank stellen.
Nun die Mandarinen sehr gut abtropfen lassen, etwas Saft für den Guss auffangen und die abgetropften Mandarinen gleichmäßig auf dem Lemon Curd getränkten Keksboden verteilen. Wieder in den Kühlschrank stellen.
Für die Creme Schmand mit Joghurt und dem Saft der halben Zitrone aufschlagen. Gelatine Fix unter ständigem Rühren nach und nach unterrühren – bis sich das Pulver komplett aufgelöst hat. Den Zucker hinzugeben und mit der Creme vermengen. Die fertige Masse auf den Mandarinen verteilen und glatt streichen. Im Kühlschrank mehrere Stunden, im besten Fall über Nacht kalt stellen, damit die Masse komplett schnittfest werden kann. Währenddessen das Lemon Curd leicht erwärmen und mit dem Mandarinensaft verquirlen. Gebt nur so viel Saft hinzu, dass ein sehr dickflüssiger Guss entsteht. Ebenfalls über Nacht abkühlen lassen.
Am Folgetag die Sahne zusammen mit dem Sahnesteif und Vanillezucker aufschlagen. Die Kokosflocken zudem ohne Fett in einer Pfanne leicht anrösten. Nun die Torte vorsichtig aus der Springform lösen und auf einer Tortenplatte platzieren. Schließlich die Sahne auf der Torte verteilen, mit einem Löffel mehrere Kuhlen hineindrücken und mit Lemon-Curd-Sauce sowie Kokosflocken, fein gehackter oder geraspelter weißer Schokolade und Minze dekorieren.  
In Tortenstücke schneiden, genießen und kulinarisch in den nächsten Strandurlaub fliegen!

Kulinarisch in den Urlaub träumen: Mandarinen-Kokos-Schmandtorte

Samstag, 30. März 2019

Double Chocolate Brushstroke Cake mit frischen Beeren

Während ich hier sitze, in meinen Bildschirm starre und auf der Tastatur herumtippe, bahnen sich zarte Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Fenster, wärmen mein Gesicht und kitzeln in der Nase. Durch das geöffnete Fenster weht die warme Luft den fröhlichen Gesang der Vögel herein, die Frühblüher auf dem Balkon strecken sich mit aller Kraft der Sonne entgegen und manch eine Biene dreht bereits ihre ersten Runden. An der Eisdiele um die Ecke werden die Rollos hochgezogen, der Café-Betreiber trägt seine Stühle hinaus und die nette Dame von nebenan macht es sich auf ihrem Balkon bequem. An jeder Ecke spürt man wie die große, graue Stadt aus ihrem Winterschlaf erwacht und ihren dunklen Mantel gegen ein farbenfroheres Outfit eingetauscht hat.

Double Chocolate Brushstroke Cake mit frischen Beeren

Ja, es steht außer Frage: Der Frühling hat begonnen! Allein, dass ich abends auf dem Heimweg noch ein paar Sonnenstrahlen erhaschen kann, liefert mir hier die absolute Bestätigung und sorgt für zarte Frühlingsgefühle. Es ist erstaunlich wie viel motivierter man dann auch in den Feierabend startet: Statt auf die Couch verirre ich mich da sogar mal in ein Fitnessstudio oder schlendere noch etwas über den Ku'damm. Um dieses Jahr den Frühling auch geschmacklich zu begrüßen, kam bei uns pünktlich zum Beginn dieser Jahreszeit eine pastellfarbige Schokoladentorte mit erfrischenden Beeren auf die Kaffeetafel. Während die dunklen Schokoladenböden über die letzten kalten Tage hinwegtrösten, katapultieren einen die weiße Schokoladen-Frischkäse-Creme in Kombination mit den frischen Beeren direkt in den warmen Frühling. Einfach nur himmlisch!

Schokoladentorte mit Beeren

Dabei sollte diese Torte eigentlich bereits im November zum 30. Geburtstag des Lieblingsmenschens entstehen, aus Zeitgründen gab es dann aber doch "nur" Eierschecke und Restaurantmarathon. Vermutlich hätte ich im November aber auch kräftigere Farben für die Pinselstriche gewählt – vorweihnachtliche Rot-, Grün- und Weißtöne vielleicht? Hier sind der Phantasie schließlich keine Grenzen gesetzt und je nach Farbkombination könnt ihr auch Winter, Herbst oder Sommer begrüßen. Oder einfach mit knalligen Farben den nächsten Kindergeburtstag zelebrieren. Viel wichtiger als die Dekoration ist ja eh der Geschmack und glaubt mir, diese Torte schmeckt eigentlich immer und zu jeder Jahreszeit.
Aber hier und jetzt werde ich die besagten Sonnenstrahlen und das fröhliche Vogelgezwitscher noch etwas genießen und sage: Hallo Frühling, bleib doch auf ein Stück Double Chocolate Brushstroke Cake! 

Double Chocolate Brushstroke Cake mit frischen Beeren


Double Chocolate Brushstroke Cake mit frischen Beeren


Zutaten

Teig
250 g Butter
150 g Zartbitterschokolade
6 Eier
200 g Zucker
1 Prise Salz
150 g Mehl
25 g Kakao
1,5 TL Backpulver
100 g backfeste Schokotropfen

Dekoration
400 g weiße Schokolade
4 versch. Lebensmittelfarben auf Öl-Basis

Creme
300 g weiße Schokolade
500 g Mascarpone
350 g Frischkäse
100 g Butter (zimmerwarm)
100 g Puderzucker
1 Vanilleschote

Füllung
100 g Brombeeren
100 g Blaubeeren
200 g Himbeeren
200 g Johannisbeeren
200 g Haselnusskrokant
300 g Himbeer-Marmelade


Zubereitung

Idealerweise bereits am Vortag die Schokoladenböden backen: Dazu die Butter zusammen mit der Zartbitterschokolade in einem kleinen Topf auf kleiner Stufe vorsichtig zum Schmelzen bringen. Dabei immer wieder rühren, damit nichts anbrennt. Parallel den Backofen bereits auf 180°C Ober-/ Unterhitze vorheizen und die Eier zusammen mit dem Zucker und Salz aufschlagen. Die geschmolzene Butter-Schokoladenmischung zur Eiermasse geben und alles miteinander vermengen.
Mehl, Kakao und Backpulver verrühren und ebenfalls hinzugeben. Kurz vermischen, anschließend den fertigen Teig in eine gefettete und mit Backpapier ausgelegte Springform (ca. 26 cm Durchmesser) geben und bei 180°C ca. 25-30 Minuten backen – bis an einem Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt. Über Nacht oder mindestens 1-2 Stunden lang auskühlen lassen und anschließend in drei gleich hohe Böden schneiden.
Am Vortag lassen sich auch gut die Pinselstriche aus weißer Schokolade vorbereiten, damit sie schön hart werden können. Besagte weiße Schokolade vorsichtig über einem Wasserbad bei sehr niedriger Hitzestufe und unter ständigem Rühren schmelzen, da sie sehr schnell anbrennt bzw. das Eiweiß schnell gerinnt. Sobald die Schokolade geschmolzen ist, sie in vier Schüsseln gleichmäßig aufteilen und jeweils mit einer Messerspitze Farbe vermischen. Ich habe jeweils einen Hauch Blau, Rot, Grün und Gelb untergemischt – anfangs lieber nur einen Hauch Farbe nehmen und dann immer etwas mehr Farbe untermischen bis der gewünschte Farbton erreicht ist.
Anschließend auf einem Backpapier kleine, runde Kleckse der farbigen Schokolade mit einem Teelöffel geben und sofort mit einem groben Borstenpinsel zu einer Seite und mit leichtem Schwung verstreichen – pro Farbe habe ich mir ein Backpapier zurecht gelegt. Dabei darauf achten, dass die Schokoladen-Brushstrokes nicht zu dünn werden und am unteren Ende etwas dicker bleiben, damit sie sich später leichter vom Backpapier lösen lassen. Sobald die Pinselstriche in allen vier Farben aufgetragen worden sind, mehrere Stunden lang hart auskühlen lassen.

Schokoladentorte mit farbigen Pinselstrichen

Für die Creme die weiße Schokolade vorsichtig auf kleiner Stufe über einem Wasserbad zum Schmelzen bringen. Währenddessen die Mascarpone mit Frischkäse, Butter, Puderzucker und dem Vanillemark der Vanilleschote aufschlagen. Anschließend die geschmolzene Schokolade unterheben.
Nun geht es ans Schichten: In einen Tortenring (ca. 26 cm Durchmesser) den ersten Tortenboden setzen. Darauf etwas Himbeermarmelade verstreichen, darauf einige der gewaschenen Beeren verteilen, darauf etwas Krokant streuen und darauf etwas Creme verstreichen. Nun wieder einen Tortenboden darauf setzen, etwas andrücken und die einzelnen Schritte wiederholen. Anschließend auf die fertige Schicht aus Marmelade, Obst, Krokant und Creme den letzten Tortenboden setzen, wieder etwas andrücken und mit Creme einstreichen – dabei aber darauf achten, dass nicht die gesamte Creme aufgebraucht wird, da noch etwas Creme zum Ankleben der Pinselstriche benötigt wird. Auf der Cremeschicht das restliche Obst sowie den restlichen Krokant verteilen und anschließend den Tortenring entfernen (wer gut in der Zeit ist, kann die Torte auch vor dem Entfernen des Rings noch 1-2 Stunden lang im Kühlschrank kühlen).
Zu guter Letzt müssen nun nur noch die Pinselstriche mit jeweils etwas Creme um die Torte herum angebracht werden – wie diese dabei angeordnet werden, kann natürlich jeder selbst entscheiden. Anschließend servieren, genießen und köstlich in den Frühling starten!

Brushstroke Cake mit Wildbeeren

Dienstag, 31. Juli 2018

Von bayrischen Bergen, nackten Küchlein und einer Heidelbeer-Cassis-Torte mit besonders cremiger Joghurtfüllung

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Heidelbeer-Cassis-Torte mit besonders cremiger Joghurtfüllung

Es ist doch immer wieder unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Es fühlt sich für mich nämlich so an, als ob ich vor wenigen Augenblicken noch beim Weihenstephan-Backkurs in einer kleinen Chalet-Küche inmitten der bayrischen Alpenidylle gestanden hätte, um Käseküchlein und Biskuitböden mit Cremes aus Weihenstephan-Produkten sowie Früchten zu verzieren.

Konditorweltmeisterin Andrea Schirmaier-Huber

In Wirklichkeit sind mittlerweile aber einige Wochen vergangen und ich sitze schon lange wieder inmitten der riesigen Hauptstadt. Kleine Chalets, hohe Berge und süße Törtchen sind also weit, weit weg. Dabei könnte ich mich an diese Kombination wirklich gewöhnen. Hach, wenn ich da allein an das kleine Chalet-Dorf beim Waicher denke. In das hatte ich mich sowieso von der ersten Sekunde an verliebt – wie im Bilder stehen direkt inmitten der schönsten Chiemgauer Alpenidylle kleine Almhütten mit allem Schnickschnack, das man sich so vorstellen kann. Outdoor Jakuzzi, Dampfdusche oder gemütlicher Kamin – alles da! Die Ziegen, die um die Hütten herum springen, machen das malerische "Heidi-Flair" dann wirklich vollkommen. Wenn dann auch noch Leberkäse mit Bärlauch-Kaspressknödel auf der großen Terrasse serviert werden, stellt sich der Urlaubsmodus komplett ein. Sonne von oben, Alpenpanorama von vorne und ein Paar bayrische Schmankerl vom Teller – was braucht es mehr? Richtig. Nichts! Ich wusste also sofort: Hier bleibe ich!

Chalet Anlage beim Waicher

Bayrischer Lunch

Leider, leider hatte uns Weihenstephan aber nicht nur eingeladen, um die Füße hochzulegen und das Näschen in die Sonne zu strecken, sondern um gemeinsam mit Konditorweltmeisterin Andrea Schirmaier-Huber den Schneebesen zu schwingen und in Buttercremeberge aus zarter Weihenstephan-Butter einzutauchen. Naja, klingt ja ebenfalls sehr verlockend! Also Schürze um und ran an die Torten. Unter Anleitung der begabten Tortenkönigin ging es den süßen Versuchungen, in denen natürlich viele Weihenstephan-Produkte verarbeitet waren, an den Kragen.

Weihenstephan Rahmjoghurt

Weihenstephan Backworkshop

Naked Cake Tipps

Ritsch-ratsch wurden schokoladige Biskuitböden geteilt und mit luftiger Buttercreme bestrichen oder geeiste Cremefrüchte in glänzende Tunken eingetaucht und anschließend mit bunten Fondantstielen verziert. Während uns der blonde Wirbelwind namens Andrea dabei mit Tipps und Ratschlägen versorgte, balancierte sie nebenbei mehrere Kilo Buttercreme durch die Gegend und rührte eine perfekte Mirror Glaze nach der anderen an.

Mirror Glaze Früchte

Diese besagte Mirror Glaze sorgte dann auch dafür, dass sich unsere gefrorenen Früchtchen aus Schlagsahne, Karamellcreme und Gelatine wie von Geisterhand in täuschend echte Früchte mit einer spiegelnden Glasur verwandelten. Auch leckere Käseküchlein wurden mit Hilfe dieser Zauberglasur zu bunten und köstlichen Spiegeln – der Wow-Effekt ist da natürlich vorprogrammiert. Einziges Manko: Geschmacklich ist diese Tunke aus Zucker, Gelatine und gesüßter Kondensmilch nicht so der Hit. Das ist also leider wie mit dieser Fondant-Geschichte. Sieht gut aus, schmeckt aber nicht wirklich.

Mirro Glaze Cake beim Weihenstephan Backkurs

Käsekuchen mit Mirror Glaze

Ich halte mich darum eher an die bodenständigen Naked Cakes, die wir ebenfalls bei unserem Weihenstephan-Tortenkurs zauberten: Mehrstöckige Cremetorten ohne Fondantüberzug und Chichi. So ein Naked Cake sieht nicht nur gut aus, sondern gelingt auch noch im Handumdrehen und schmeckt zudem hervorragend. Eines dieser nackten Törtchen musste ich euch darum auch einfach mitbringen – allerdings nicht mit Buttercremefüllung und dunklem Schokoladenkuchen, sondern passend zur Sommerhitze mit herrlich cremiger 10%iger Weihenstephan-Rahmjoghurtfüllung und weißen Schokobiskuitböden. Natürlich gibt es dazu auch alle Tipps, die uns Weihenstephan-Markenbotschafterin Andrea Schirmaier-Huber mit auf den Weg gegeben hat:


Tipp für Tipp zum Naked Cake


Tipp 1:

Die Biskuitböden möglichst immer einen Tag vorher backen, dann lassen sie sich besser durchschneiden.

Tipp 2: 

Um die Biskuitböden zu zerteilen, einfach ein großes Brotmesser parallel zur Tischoberfläche am Kuchen ansetzen und dann den Kuchen einschneiden – diesen dabei immer drehen, damit das Messer gleichmäßig und langsam von allen Seiten aus immer weiter nach innen gleitet. Die zerteilten Kuchenböden sollten hinterher möglichst gleich hoch sein.

Tipp 3:

Die Cremes sollten eine möglichst feste Konsistenz haben, damit die Torte auch nach dem Zusammensetzen noch schön stabil ist – Butter oder Gelatine sind hier das Zauberwort. Wer mag, kann übrigens zum Einstreichen von außen eine ganz andere Creme als die Creme zwischen den Böden nehmen. Zum Beispiel innen eine dunkle Schokoladencreme und außen eine weiße Schokoladencreme. Sieht toll aus und schmeckt hervorragend!

Tipp 4:

Bevor die Torte mit der Creme von außen eingestrichen wird, sollte sie vorher gut im Kühlschrank durchkühlen, dann gelingt das Einstreichen deutlich einfacher.

Tipp 5:

Zum Einstreichen erst etwas Creme auf die Torte geben und während man den Kuchen dreht die Creme mit einer Palette oder einer flexiblen Teigkarte und leichtem Druck langsam verteilen und zum Rand hin glätten. Die Creme, die dann sozusagen übersteht bzw. überläuft, kann direkt am Rand des Kuchens verteilt werden. Dazu mit der Palette oder Teigkarte am Rand des gefüllten Kuchens entlangfahren und so die überschüssige Creme verteilen. Wer mehr Creme benötigt, kann einfach noch etwas auf den Rand geben und wieder rundherum verteilen. Die einzelnen Kuchenböden sollten hinterher natürlich leicht durchscheinen – für einen perfekt unperfekten Naked Cake.

Alles klar? Dann ran an das schmackhafte Törtchen!

Heidelbeerjoghurttorte

Heidelbeer-Cassis-Torte mit cremiger Joghurtfüllung


Zutaten


Heidelbeer-Cassis-Marmelade
150 g Gelierzucker 2:1
200 g Heidelbeeren
100 g schwarze Johannisbeeren

Kuchenböden mit weißer Schokolade
4 Eier
200 g zimmerwarme Butter (z.B. von Weihenstephan)
150 g + 150 g Zucker
2 Limetten
100 ml Milch (z.B. von Weihenstephan)
200 g weiße Schokolade
Prise Salz
275 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g Pistazien

Joghurtcreme
400 ml Schlagrahm (z.B. von Weihenstephan)
2 Pck. Vanillezucker
2 Pck. Sahnesteif
500 g Rahmjoghurt 10% von Weihenstephan
2 Beutel Gelatine Fix
100 g Puderzucker

Dekoration
100 g Heidelbeeren
50 g schwarze Johannisbeeren
20 g Pistazien
50 g weiße Schokolade

Zubereitung

Am Vortag die Marmelade und die Tortenböden zubereiten. Für die Marmelade den Gelierzucker mit den gewaschenen Beeren vermengen und in einem hohen Topf aufkochen lassen. Ca. 3-5 Minuten sprudelnd köcheln, anschließend vom Herd nehmen und gut pürieren. Abkühlen lassen.
Für die Kuchenböden zuerst die 4 Eier trennen und die Eigelb gemeinsam mit der Butter, den 150 g Zucker und dem Saft von 2 Limetten (ca. 50 ml) mindestens 5 Minuten lang schaumig rühren. Nun die 100 ml Milch vorsichtig erwärmen und darin die weiße Schokolade schmelzen.
Währenddessen die 4 Eiklar mit einer Prise Salz aufschlagen und die restlichen 150 g Zucker nach und nach hinzugeben bis ein fester Eischnee entstanden ist. Die Schokoladenmilch etwas abkühlen lassen und den Ofen schon einmal auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Anschließend die leicht abgekühlte Schokoladenmilch zum Butter-Ei-Gemisch geben und unterrühren. Nun den Eischnee vorsichtig unter die Masse heben. Zum Schluss die Pistazien möglichst fein hacken und zusammen mit Mehl sowie Backpulver vermengen und kurz mit der restlichen Teigmasse verrühren bis sich alles miteinander verbunden hat.
Eine Springform (max. D 26 cm) mit Backpapier auslegen und die Teigmasse hineingeben. Auf der mittleren Stufe des Backofens 60 Minuten lang goldbraun backen bis an einem Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt. Über Nacht auskühlen lassen.

Am nächsten Tag die Joghurtcreme zubereiten. Dazu die Sahne mit Vanillezucker und Sahnesteif sehr steif schlagen. Vorsichtig unter den Rahmjoghurt heben und mit Gelatine Fix innerhalb von einer Minute schnell verrühren. Zum Schluss den Puderzucker dazugeben und alles miteinander vermengen.
Nun mögliche Unebenheiten vom Kuchenboden abschneiden und ihn gleichmäßig in drei gleich hohe Teigböden zerteilen. Auf den untersten Boden etwas von der Marmelade geben, darauf etwas Füllung und darauf ein paar Beeren verteilen – vorsichtig verstreichen und den nächsten Boden darauf verteilen. Darauf wieder etwas Marmelade, Creme und Beeren. Nun kommt darauf der letzte Boden.  Vorsichtig andrücken, damit sich alles miteinander verbindet. Die gefüllte Torte für mindestens eine Stunde im Kühlschrank kühlen. Währenddessen die restliche Marmelade mit der restlichen Creme vermengen.
Die durchgekühlte Torte nun mit der Heidelbeer-Cassis-Creme bestreichen – erst oben und dann die Ränder (siehe Tipp 5). Zum Schluss mit den restlichen Beeren, Pistazien und groben Schokoladenraspeln verzieren.
Fertig ist der erfrischende Naked Cake!

Joghurttorte mit Heidelbeeren und schwarzen Johannisbeeren

Erfrischende Sommertorte mit Früchten

*Um die Transparenz auf meinem Blog und damit auch meine persönliche Authentizität zu wahren, möchte ich euch mitteilen, dass dieser Beitrag in Kooperation mit der "Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG" entstanden ist. Das heißt allerdings nicht, dass dieser Beitrag nicht meiner Meinung entspricht. Er ist genauso ehrlich gemeint, wie jeder andere Beitrag auf meinem Blog auch.

Mittwoch, 28. Februar 2018

Verschneite Himbeer-Kokos-Schoko-Torte

Eisige Minusgrade, zugefrorene Seen und strahlender Sonnenschein – der Winter zeigt sich aktuell von seiner schönsten Seite! Für mich der perfekte Anlass, um mich hier endlich wieder einmal zu melden und eine verschneite Himbeer-Kokos-Schoko-Torte aus dem Hut zu zaubern. Passend zum Wetter da draußen wollte ich nämlich unbedingt eine winterliche Torte mit einer strahlend weißen Schneedecke aus Kokos backen. Die beste Idee, die ich seit langer Zeit hatte! Es klingt so simpel und schlicht, aber Kokos und Himbeeren sind einfach eine der besten Kombinationen der Welt. So himmlisch lecker! Das seht ihr wohl auch so, schließlich ist eines der beliebtesten Rezepte auf meinem Blog nach wie vor meine Raffaellotorte mit Himbeeren, die ich euch hier vor ca. 5 Jahren vorgestellt habe. Auch ich liebe diese Torte immer noch so sehr, dass sie für mich quasi so etwas wie ein Herzfutter-Klassiker ist!

Bountytorte mit Himbeeren

Während ich nun also so in den verschneiten Innenhof schaute und über meine Tortenpläne sinnierte, dachte ich mir: Was mit Raffaellos und hellen Biskuitböden funktioniert, müsste ja eigentlich auch mit dunkler Schokolade super schmecken, oder? Was soll ich sagen, meine Vermutung hat sich mehr als bestätigt: Die Torte schmeckt phänomenal genial! Fruchtig, schokoladig, gut!
Trotzdem war ich mir letztendlich unsicher, ob ich diesen Beitrag nun überhaupt veröffentliche sollte, da ich mit den Fotos nicht so richtig zufrieden bin. Mein Lieblingsmensch meinte dann aber, dass diese Torte so gut war, dass ich sie der Welt einfach nicht vorenthalten darf. Okay, gutes Argument.  Also Vorhang auf für meine verschneite Kokostorte! Lasst es euch schmecken.

Kokostorte mit Himbeeren und Schokolade

Verschneite Himbeer-Kokos-Schoko-Torte


Zutaten


Teig
100 g Zartbitterschokolade
100 ml Sahne
250 g Butter
250 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
4 Eier
3 EL Kakao
150 g Mehl
1/2 Pck. Backpulver

Creme
100 g weiße Schokolade
1 Dose Kokosmilch (400 ml)
1 Vanilleschote
100 g Kokosraspeln
500 g Doppelrahm-Frischkäse
1 Pck. Gelatine Fix
200 g Zucker

10 EL Himbeermarmelade
Kokosraspeln
Kokos-Schokoriegel (z.B. Bounty)

Zubereitung

Im ersten Schritt den Backofen auf 200 °C vorheizen und die Zartbitterschokolade in einem Topf auf mittlerer Stufe vorsichtig mit der Sahne sowie der Butter erwärmen und zum Schmelzen bringen. Den Zucker und Vanillezucker unterrühren und die Eier mit Hilfe eines Handrührgerätes unterschlagen. Zum Schluss Kakao, Mehl und Backpulver vorsichtig unterheben. Die homogene Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben und glatt streichen. Im Backofen für 35 Minuten backen und anschließend gut auskühlen lassen. 
Sobald der Kuchen ausgekühlt ist, ihn in der Mitte einmal längs durchschneiden und die Creme zubereiten.  Dazu die weiße Schokolade in der Kokosmilch vorsichtig erwärmen und zum Schmelzen bringen, die Vanilleschote längs aufschneiden, das Mark herauskratzen und zusammen mit der Schote in die warme Kokos-Schokoladen-Masse geben. Nun die Kokosraspeln und den Frischkäse unterschlagen. Anschließend das Gelatinepulver 1 Minute lang mit dem Schneebesen oder Handrührgerät unter die Creme schlagen, zum Schluss den Zucker unterrühren und die Vanilleschote entfernen. 
Bevor nun alle Komponenten vereint werden, um den unteren Schokoboden einen Tortenring stellen. Auf diesen unteren Boden ca. 6 EL Himbeermarmelade streichen, etwa 2/3 der Creme auf der Marmelade verteilen und darauf noch einmal ca. 4 EL Marmelade streichen. Den zweiten Schokoboden darauf setzen und die restliche Creme darauf verstreichen. Mit Kokosraspeln und klein geschnittenen Schokoriegeln dekorieren. Für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank kühlen. Dann: Schneiden, servieren und genießen!

Himbeer-Kokos-Schoko-Torte

Mittwoch, 29. November 2017

Mandarinen-Schmand-Torte mit Marzipan und Zimt

Riecht ihr das auch? Der Geruch von gebackenen Zimtsternen, frischem Tannengrün, geschälten Mandarinen und brennenden Kerzen liegt in der Luft! Ja, es ist nicht abzustreiten, die Adventszeit steht in den Startlöchern. Das erste Türchen des Adventskalenders möchte bald geöffnet und die erste Kerze am Adventskranz entzündet werden. Eh man sich versieht, kommt dann schon der Weihnachtsmann durch den Kamin gepurzelt und Geschenke wechseln ihren Besitzer. Dabei bin ich noch gar nicht so richtig auf die Adventszeit eingestellt und schon gar nicht auf Weihnachten. Unsere Wohnung ist noch nicht geschmückt und die Weihnachtsgeschenke sind auch noch nicht besorgt. Wie jedes Jahr kommt Weihnachten eben doch sehr überraschend. 

Mandarinen-Schmand-Torte mit Spekulatius, Lebkuchen, Marzipan und Zimt

Wie jedes Jahr gibt es allerdings ein Ereignis, welches mich daran erinnert, dass der Dezember mit großen Schritten naht und ich mich langsam auf die Geschenkesuche begeben muss: Der Geburtstag meines Lieblingsmenschen am 23. November. Als treue Blogleser wisst ihr ja bereits, dass es bei uns Tradition ist, dass er sich zum Geburtstag die Torte seiner Träume wünschen darf. Jedes Jahr sieht diese natürlich anders aus. Ich bekomme Zutaten, Optik oder eine Geschmacksrichtung genannt und darf daraus dann etwas zaubern. Von meiner berühmt-berüchtigten Candy Cake über meine beliebte Snickerstorte bis zur süß-herzhaften Karamelltorte wanderte so schon einige Leckereien auf den Geburtstagstisch und in den Blog – dieses Jahr sollte es aber nicht ganz so mächtig und nicht ganz so süß werden wie in den letzten Jahren. 
Die gewünschten Zutaten: Mandarinen, Zimt, Marzipan und Schmand. Okay, das klingt jetzt vielleicht langweilig, bei mir werden aber trotzdem sofort Erinnerungen geweckt. Nämlich an diese herrlich saftigen Mandarinen-Schmand-Schnitten vom Lieblingsbäcker an der Ecke! Da ich aber nicht mit langweiligen Schnitten, sondern mit einer Torte um die Ecke kommen wollte, musste ich den bekannten Kuchen natürlich etwas, naja, erweitern und optimieren. Nur wie? Schnell kam ich dann auf die Idee eine festliche Weihnachtstorte zu backen. Schließlich sind Mandarinen, Marzipan und Zimt für mich schon fast so etwas wie ein lukullisches Sinnbild für die Weihnachtszeit. Dazu noch etwas Lebkuchengewürz und Spekulatius – fertig ist der himmlisch leckere Zauber. 

Schmand-Torte mit Mandarinensirup

Der Spekulatius bildet ein knuspriges Fundament; das Lebkuchengewürz mit Nelken, Sternanis, Kardamon und Co. kommt in einem luftigen Biskuitteig zum Einsatz; Marzipan, Zimt und Mandarinen verschwinden in der hellen Schmandcreme und über alles ergießt sich ein goldener Mandarinensirup. 
Zugegeben, es findet sich mit Sicherheit auch in dieser Torte das ein oder andere Kalorienchen (gesehen habe ich zwar keine), aber sie ist längst nicht so mächtig wie die Torten der letzten Jahre. Ich würde also sagen: Mission erfüllt! Bei dieser Torte überlegt man dann sogar, ob nicht doch noch ein drittes Stück in den Magen passt. Solche Gedanken hat man – so lecker sie auch ist – bei einer Candy Cake eher nicht. Was aber viel wichtiger ist, sie schmeckt so herrlich nach Weihnachten. Also auch in diesem Sinne: Mission erfüllt! 
Sogar ich bin da dann noch in vorweihnachtliche Stimmung gekommen – ich geh darum jetzt auch ganz schnell die Wohnung schmücken! Habt also noch eine schöne Adventszeit und lasst euch Lebkuchen, Stollen und Glühwein schmecken! 

Mandarinen-Schmand-Torte mit Spekulatius, Lebkuchen, Marzipan und Zimt


Mandarinen-Schmand-Torte mit Zimt und Marzipan


Zutaten

Sirup
300 ml Mandarinensaft (alternativ: Orangensaft)
200 g Zucker

Lebkuchenboden
3 Eier (M)
180 g Zucker
180 g Mehl
1 Messerspitze Backpulver
ca. 7 g Lebkuchengewürz

Spekulatiusboden
200 g Spekulatius
100 g Butter
50 g weiße Schokolade

Marzipan-Zimtcreme
500 ml Sahne
200 g Marzipan
125 g brauner Zucker
500 g Schmand
ca. 1 EL gemahlener Zimt
Schuss Amaretto
Zesten von 2 Mandarinen
1 Vanilleschote
1,5 Pck gemahlene Gelatine
4 Dosen Mandarinen (Abtropfgewicht 175 g)

Zutaten

Idealerweise am Vortag den Sirup zubereiten. Dazu einfach den Mandarinensaft mit Zucker in einem kleinen Topf aufkochen und so lange ohne Deckel köcheln lassen, bis die Masse dickflüssig wird. Bedenken sollte man allerdings, dass der Sirup nach dem Abkühlen noch dickflüssiger wird, also rechtzeitig vom Herd nehmen. 
Als Vorbereitung für die Creme am Vortag 500 ml Sahne vorsichtig erhitzen und darin Marzipan und Zucker komplett auflösen. Im Kühlschrank über Nacht kalt stellen. 
Ebenfalls am Vortag können auch bereits die Böden zubereitet werden. Für den Biskuitteig zuerst den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Danach die Eier mit einem Mixer auf höchster Stufe 1 Minuten schaumig schlagen. Jetzt den Zucker unter Rühren 1 Minute in die Eiermasse geben und 2 Minuten weiter schlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Masse sollte nun sehr schaumig sein. Das Mehl mit dem Backpulver und Lebkuchengewürz mischen und nur ganz kurz auf niedrigster Stufe unterrühren – alles sollte vermengt sein, die Luft aber nicht aus dem Teig herausgeschlagen sein. Den Teig in eine Springform mit einem Durchmesser von 26 cm gießen und für ca. 30 Minuten backen, bis an einem Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt. Nachdem der Boden ausgekühlt ist, ihn einmal in der Mitte durchschneiden. 
Für den Spekulatiusboden die Kekse in einem Gefrierbeutel mit Hilfe eines Nudelholzes möglichst fein zerkleinern. Die Butter zusammen mit der Schokolade zum Schmelzen bringen und mit den Kekskrümeln vermischen. Einen Tortenring auf den Durchmesser der Springform – also 26 cm – einstellen und auf eine Tortenplatte stellen. Die Keksmischung hineinfüllen und mit den Händen oder einem Löffel gleichmäßig verteilen sowie gut andrücken – den Tortenring für das spätere Schichten stehen lassen. 
Am Morgen die gut gekühlte Marzipansahne aufschlagen. Unter den Schmand heben und mit Zimt, Amaretto, Mandarinenzesten und dem Mark einer Vanilleschote abschmecken. Die gemahlene Gelatine nach Packungsanleitung zubereiten – in Wasser quellen lassen, erwärmen, mit 1-2 EL der Creme vermengen und sehr zügig unter die restliche Creme untermischen. 
Nun geht es ans Schichten: Auf den Spekulatiusboden die Hälfte der abgetropften Mandarinen geben, darauf ca. 1/3 der Creme, darauf einen der Lebkuchenböden, darauf die restlichen Mandarinen, darauf wieder 1/3 Creme, darauf den anderen Lebkuchenboden und darauf wiederum die restliche Creme verstreichen. Im Kühlschrank bis kurz vor dem Servieren kühl stellen. Dann noch mit dem Sirup übergießen und mit Mandarinenzesten sowie gemahlenem Zimt dekorieren. Bon Appétit! 

Mandarinen-Schmand-Torte mit Spekulatius, Lebkuchen, Marzipan und Zimt

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Zuckersüßer Salted Caramel Cake

Goldgelbe Versuchung, klebriges Glück, zuckersüßer Zauber – es ist kein Geheimnis, dass ich Hals über Kopf verliebt in Karamell bin. Neben meiner geliebten Erdnussbutter gehört Karamell eindeutig zu meinen Lieblingszutaten. Nicht ohne Grund titelte das ZEIT MAGAZIN neulich einen Beitrag über meinen Blog und meine Rezepte mit "Ein Liebeslied für Karamell". Wird über das Karamell noch ein Hauch Fleur de Sel gestreut, bin ich im siebten Karamellhimmel und schwebe auf einer Zuckerwolke.
Gleich und gleich gesellt sich gerne – da mein Lieblingsmensch die selben Gefühle für gesalzenes Karamell hegt, gab es dieses Jahr einen Salted Caramel Cake zum Geburtstag. Zugegeben, die Erwartungen waren sehr hoch. Vielleicht sogar zu hoch. Wie sollte ich nur die Snickerstorte oder den Candy Cake toppen? Tja, indem ich Karamell mit Schokolade, Minibrezeln, Buttercreme, Bacon und noch mehr Karamell kombiniere? Klingt nach der süßesten Versuchung seit es flüssigen Zucker gibt und somit perfekt für uns!

Zuckersüßer Salted Caramel Cake als Dripping Cake

Für noch mehr Umdrehungen auf dem Kalorientacho, sollte sich zum Karamell ein kräftiger Brownie-Teig gesellen. Die Wahl fiel auf einen klassischen Guinness-Kuchen – saftig, schwer und schokoladig. Am Ende stellte sich allerdings heraus, dass diese Kombination einfach zu mächtig ist. Ein Stück und das Torten-Koma sitzt direkt mit am Tisch. Da geht nichts mehr! Ein Stück und schon ist Schicht im Schacht. Klappe zu, Affe tot.
Bei der nächsten Karamellschlacht würde ich also statt dem Guinness-Kuchen luftig-lockere Biskuitböden backen. Dann klappt es auch mit dem zweiten Tortenstück! Die Salted Caramel Creme macht nämlich zusammen mit der dunklen Schokolade und den salzigen Minibrezeln richtig süchtig. Der pure Wahnsinn! Die Augen schließen und verzückt stöhnen. Absolutes Tortenglück trifft auf unendliche Karamellliebe! Perfekter Start in den Winteranfang, findet ihr nicht auch?

Zuckersüßer Salted Caramel Cake mit Bacon und Brezeln

Zuckersüßer Salted Caramel Cake mit saftigem Guinnesskuchen


Zuckersüßer Salted Caramel Cake



Zutaten


Guinness-Kuchen
(alternativ doppelte Menge Schoko-Biskuitboden)
250 ml Guinness-Bier
250 g Butter 
75 g Kakao
250 g Zucker
2 Eier
150 g saure Sahne
300 g Mehl
3 TL Backpulver

Salted Caramel
250 g Zucker
65 g Butter
250 ml Sahne
ca. 1 TL Fleur de Sel

Salted Caramel Creme
500 g Butter
75 g Puderzucker
175 g Frischkäse
ca. 350 g des Salted Caramels
eventuell noch etwas Fleur de Sel

Zartbitter-Ganache
50 ml Sahne
1 TL Butter
100 g Zartbitter Schokolade

Dekoration
ca. 20 Mini-Salzbrezeln
ca. 50 g gebratener Bacon
etwas Fleur de Sel

Zubereitung

Zuerst den Teig vorbereiten: Für den Guinness-Kuchen den Backofen auf 170 °C Ober-/ Unterhitze vorheizen und 250 ml Guinness mit der Butter in einem Topf langsam erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist. Den Kakao, den Zucker, die Eier und die saure Sahne unterrühren. Mehl und Backpulver miteinander vermischen und unter die restlichen Zutaten rühren, bis ein glatter und relativ flüssiger Teig entstanden ist. In eine ausgebutterte und mit Mehl bestäubte Springform (26 cm Durchmesser) füllen und bei 170 °C für ca. 50 Minuten im Backofen backen, bis an einem Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt. 
Damit aus einer Buttercreme eine Salted Caramel Creme wird, benötigt es viel Salated Caramel. Dazu 250 g Zucker in einem kleinen Edelstahltopf auf mittlerer Stufe vorsichtig schmelzen. Sobald der Zucker vollständig hellgelb geschmolzen ist, Butter, Sahne und Fleur de Sel unterrühren bis sich alles miteinander verbunden hat. Unbedingt das Karamell probieren – ist es zu bitter geworden bzw. verbrannt, müsst ihr leider noch einmal ran. Dies erfordert etwas Übung und Geduld, die Mühe lohnt sich aber. Das fertige Karamell etwas abkühlen lassen und währenddessen die Buttercreme zubereiten. 
Die Butter zusammen mit dem Puderzucker einige Minuten lang weiß aufschlagen. Frischkäse und Salted Caramel unterrühren und abschmecken. Eventuell noch etwas Fleur de Sel oder Karamell hinzufügen – ganz nach Geschmack. 
Nun die Torte schichten. Den Guiness-Kuchen längs in drei gleich hohe Böden schneiden. Den ersten Boden auf eine Tortenplatte legen und darauf 1/3 der Creme verstreichen. Darauf wieder einen Boden legen und wieder 1/3 Creme darauf verstreichen und darauf erneut ein Boden und 1/3 Creme. 
Im Kühlschrank ca. 1 Stunde kalt stellen und anschließend die Zartbitter-Ganache vorbereiten, indem Sahne und Butter in einem Topf vorsichtig erwärmt und darin die Schokolade geschmolzen wird. Die zähflüssige Masse vorsichtig mit einem Esslöffel am Rand verteilen, um den Tropfen-Effekt zu erzielen und einen Dripping Cake zu bekommen. Zum Schluss die restliche Ganache auf der Torte verteilen und glattstreichen. 
Mit Salzbrezeln, Bacon, Fleur de Sel und restlichem Salted Caramel dekorieren. Servieren und ins pure Karamellglück eintauchen!

Zuckersüßer Salted Caramel Cake mit Schokolade und Bacon

Karamelltorte mit Brezeln und Schokolade

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