Jaaa, jetzt seid ihr vermutlich geschockt! Ihr fragt euch sicherlich, wie ich auf so einen Blödsinn komme. Naja schaut einmal in die Supermärkte - seit Wochen lungern dort Weihnachtsmänner, Lebkuchen und Co. rum. Seit September! Die "Lecker" hat ihr Christmas Special auch schon längst herausgebracht und Plätzchen- und andere Weihnachtsrezepte entdeckt man auch in allen anderen Foodzetschriften. Tja, also ist schon Weihnachten, oder nicht? Nagut ehrlich gesagt finde ich es furchtbar, dass schon so früh Weihnachtsartikel angeboten werden. Ich liebe zwar Weihnachten, aber im September bin ich einfach noch nicht bereit dafür. Trotzdem schallten im September in einem Bielefelder Haus Weihnachtslieder aus den Lautsprechern, es wurde Weihnachtsschokolade genascht und der Duft von Feuerzangenbowle erfüllte dieses Haus.
Wie es dazu kam? Nun Ende August wurden
Katrin und ich von der uns bis dahin quasi unbekannten Bloggerin
Nadja von Shehadistan zu einem Dinner eingeladen. Es war wirklich großartig, wir haben uns auf Anhieb verstanden und es gab das beste arabische Essen meines Lebens. Wirklich neue Geschmackserlebnise. Eine rundum tolle Erfahrung, den Verlauf des Abends könnt ihr
hier nachlesen.
Für Katrin und mich stand fest, wir mussten uns dafür auf jeden Fall revanchieren. Da mein Umzug aber stetig näher rückte, setzten wir den Termin ziemlich kurzfristig fest und zum Glück hatte Nadja Zeit. Nur was sollten wir kochen? Es sollte auf jeden Fall kompett anders werden, als es bei Nadja war. Vielleicht etwas Deutsches kochen? Dann kam ich auf die Idee ein Weihnachtsdinner zu veranstalten, denn wir hatten bei Nadja schon darüber gescherzt, dass man nun bereits Lebkuchen essen kann und die Weihnachtssaison einläuten sollte. Bald kam auch schon ein Instagramfoto bei Nadja online mit Spekulatius und dem Untertitel "Frohes Fest". Nadja wäre also sicherlich begeistert von einem Weihnachtsdinner und Katrin war es auch sofort.
Also zogen wir es voll durch. Katrin schmückte die Küche komplett weihnachtlich, kaufte Schokoweihnachtsmänner, die Weihnachtsplaylist wurde abgespielt, das Christmas-Outfit angezogen und Dinnervorbereitungen getroffen - den Großteil der Dinnervorbereitungen hat Katrin gemacht, da ich so viel mit dem Einpacken meiner Umzugskisten zu tun hatte. Großes Lob also an dieser Stelle an meine bessere Hälfte. Auf jeden Fall als Nadja dann eintraf, sah es nach Weihnachten aus, roch es nach Weihnachten und klang es nach Weihnachten. Sie war - wie erwartet - hin und weg! :)
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(c) Shehadistan |
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(c) reizende Rundungen |
Vorspeise: Knackiger Feldsalat mit warmen Ziegenkäse und Datteln im Speckmantel
Zutaten
1 Pck. Feldsalat
4 EL Kürbiskerne
2 EL gehackte Zwiebeln
2 EL gehackter Bacon
4 Ziegenkäsetaler (jeweils ca. 50 g)
ca. 12 Datteln
300 g Bacon
5 EL Kürbiskernöl (oder anderes Öl)
1-2 EL Essig
2 EL flüssiger Honig
2 TL mittelscharfer Senf
2 TL gehackte Petersilie
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Den Feldsalat gut säubern. Die Kürbiskerne zusammen mit den gehackten Zwiebeln und dem gehackten Bacon in einer Pfanne etwas rösten. Die Datteln entkernen und mit Baconstreifen umwickeln. Den Ziegenkäse ebenfalls umwickeln. Für das Dressing Öl, Essig, Honig, Senf und Petersilie gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kurz vor dem Servieren die Datteln und den Ziegenkäse in der Pfanne knusprig anbraten. Den Feldsalat dann mit den Kürbiskernen, Zwiebeln und Bacon vermengen und auf den Tellern anrichten. Etwas Dressing über den Salat geben und die Ziegenkäsetaler und Datteln darauf verteilen. Ganz fix hat man so schon Gang 1 gemeistert. Lasst es euch schmecken!
Hauptgang: Saftiger Schweinebraten mit Walnusskruste, Vanillerotkohl und Kartoffelknödeln
Zutaten
Kartoffelknödel
750 g Kartoffeln
Salz
Muskatnuss
75 g Mehl
75 g Kartoffelstärke
1 Ei
Vanillerotkohl (Lecker Christmas, Special 2012 Nr. 4)
1 Rotkohl
2 kleine Zwiebeln
1 Vanilleschote
3 El Butterschmalz
3 Gewürznelken
2 Lorbeerblätter
1-2 El Zucker
Salz
Pfeffer
8 El Essig
2 Birnen
3-4 El Johannisbeergelee
Braten mit Walnusskruste (Dr. Oekter Kochseminar)
4 Scheiben Toastbrot
100 g Walnüsse
100 g weiche Butter
Salz
Pfeffer
gerebelter Thymian
1 EL Tomatenmark
250 ml Rotwein
250 ml Wildfond
1 kleine Zwiebel
400 g Schweinefilet
400 g Putenbrust
Salz
Pfeffer
etwas Öl
1 Becher Crème fraîche
Zubereitung
Die Kartoffeln in einem Topf mit kaltem Wasser komplett bedecken. Zugedeckt aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze ca. 20-30 Minuten weich garen. Das Wasser abgießen und die Kartoffeln auf
der ausgeschalteten Herdplatte im Topf ausdampfen lassen, bis die Haut
rundum trocken ist. Die Kartoffeln pellen und anschließend schön zerstampfen. Nun die Masse auskühlen lassen. Mit etwas Salz und Muskatnuss würzen, das Mehl und die Stärke hinzugeben und alles locker mit den Händen vermengen. Das Ei mit einer Gabel verquirlen und ebenfalls gut unterkneten. Jetzt mit bemehlten Händen 8 Knödel formen und vor dem Servieren in kochendes Wasser geben. Hier müssen sie ungefähr 10-15 Minuten kochen, bis sie an der Oberfläche des Topfes treiben. Dann sind sie fertig.
Den Rotkohl gut putzen, vierteln und in Streifen schneiden. 2 Zwiebeln
schälen und in kleine Würfel schneiden. Diese in 3 El Butterschmalz in
einem großen Topf leicht andünsten. Eine Vanilleschote längs
aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Zusammen mit den Nelken, dem
Lorbeerblatt und dem Zucker zu den Zwiebeln geben. Nun den Kohl
hinzugeben, keine Sorge er fällt noch etwas zusammen. Etwas Salz und
Pfeffer hinzugeben und alles unter Rühren dünsten. Nun 400 ml Wasser mit
8 El Essig hinzugeben und aufkochen lassen. Zugedeckt ca. 1 Std. unter
gelegentlichem Rühren schmoren lassen. Nun eine der Birnen schälen,
entkernen und in kleine Würfel schneiden und zum Rotkohl geben. Wieder 1 Stunde schmoren lassen. Nochmals eine Birne klein würfeln und
hinzugeben. Noch ca. 15 Minuten köcheln lassen und danach mit Gelee,
Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Vanilleschote und
Lorbeerblätter entfernen.
Auf niedriger Flamme kann es nun noch etwas köcheln.
Für das Fleisch den Backofen auf 180°C Umluft oder 200°C
Ober-/Unterhitze vorheizen. Die 4 Scheiben Toast mit den 100 g Walnüssen
mit einer Küchenmaschine sehr fein hacken. Die feinen Brösel mit 100 g
Butter, etwas Salz, etwas Pfeffer und etwas Thymian verkneten und
abschmecken.
In einer Auflaufform 1 EL Tomatenmark mit 250 ml Rotwein und 250 ml
Wildfond verquirlen. Die letzte Zwiebel in kleine Würfel schneiden und
mit in die Auflaufform geben. Das Fleisch mit Salz und Pfeffer von allen
Seiten würzen und in etwas Öl in einer Pfanne kurz rundherum anbraten.
In die Auflaufform damit und die Walnusspaste darauf verteilen und so
gut es geht andrücken. Die Auflaufform kommt für ca. 25 Minuten auf die
mittlere Schiene des Ofens. Danach kurz herausnehmen, die Sauce
herausgießen, pürieren, Crème fraîche unterrühren und eventuell etwas
mit einer Mehlschwitze verdicken. Zum Schluß die Sauce mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Alles zusammen anrichten, servieren und sich Gang 2 schmecken lassen.
Nachspeise: Zauberhaftes Bratapfel Schichtdessert 2.0
Zutaten
1 Apfel
4 EL gemischte Nüsse
50 g Marzipan
Rum
2 EL Zucker
1 EL Honig
1 TL Zimt
250 g Speisequark
175 g Frischkäse
etwas Zitronensaft
3 EL Zucker
2 Kekse Spekulatius
2 Lebkuchen
Zubereitung
Den Apfel und das Marzipan in kleine Würfel schneiden. Mit etwas Rum (ca. 1 EL, je nach Geschmack), dem Zucker und dem Zimt durchziehen lassen. Für die Creme den Quark, Frischkäse mit dem Zucker und etwas Zitronensaft verrühren. Kurz vor dem Servieren schichten. Zuerst die Kekse und den Lebkuchen in 4 Gläser zerbrösen, so dass der Boden bedeckt ist. Etwas Creme darauf löffeln. Die Apfelmasse in einer Pfanne etwas anbraten und auf die Cremeschicht löffeln. Nun wieder etwas Creme darauf und anschließend noch etwas von der Bratapfelmischung. Je nach Größe des Glases, kann man auch noch weiter schichten. Damit ist aber auch der letzte Gang fertig und ihr könnt ganz entspannt genießen.
Als krönenden Abschluss gab es dann noch leckere Feuerzangenbowle.
Hier und
hier gibt es jeweils ein schönes Video zum Einstimmen auf die Weihanchtszeit. Danach waren wir aber auch wirklich gut gesättigt und einfach nur glücklich!
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(c) Shehadistan |
Fazit: Es war eine unglaublich witzige Erfahrung und es war so unglaublich lecker, man sollte Weihnachten einfach öfters feiern, allein wegen dem guten Essen! Ich glaube, ich werde jetzt auch Silvester im Frühling feiern, Ostern im Winter oder wieder Weihnachten im Herbst. Aber eines kann ich euch auch verraten, auch wenn wir das volle Weihnachtsprogramm durchgezogen haben, so richtige Weihnachtsstimmung wollte einfach nicht aufkommen, denn im Herzen wusste man, dass eben doch noch kein Weihnachten ist. Naja hauptsache es war lecker und wir hatten Spaß und das kann ich euch garantieren! :)
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Blogger unter sich! Ich freue mich schon auf das nächste Bloggerdinner. |