Sonntag, 15. Juni 2014

Yogurette-Torte oder eine Hommage an die Gelatine

Ich bin ehrlich gesagt nicht der größte Obstfan, ich weiß selbst nicht genau warum das so ist, aber so Obst pur vernaschen, ist einfach nicht meins. Aber es gibt ein paar Früchte von denen ich einfach nicht genug bekomme und dazu zählt die Erdbeere auf jeden Fall. Sie ist sogar ein heißer Anwerter auf den Titel: "Absolute Lieblingsfrucht". Erdbeeren kann ich in jeder erdenklichen Art und Weise vernaschen. Auch pur, so wie sie Gott schuf, ein Genuss. Darum liebe ich auch den Sommer so sehr, denn auch wenn ich dank meines Heuschnupfens ununterbrochen niesen muss, hält mich das nicht ab, loszumarschieren und den Erdbeerverkäufer anzuniesen, äh ihm Erdbeeren abzukaufen. Aber Erdbeeren so pur zu essen, wird ja auch irgendwann etwas langweilig, also wird jedes Jahr die ein oder andere Torte oder das ein oder andere Dessert kreiiert. 
Neulich zeigte mir mein Herzensmensch mit leuchtenden Augen ein Bild von einer Joghurettetorte und rief "Oooh, sieht die aber lecker aus!" So einen Wink mit dem Zaunpfahl ignoriere ich natürlich nicht und habe mich an meinen Laptop gesetzt und ein Rezept zusammengestellt. Hauptzutaten mussten meiner Meinung nach Yogurette, Joghurt und Erdbeeren sein - na so eine Überraschung! Da war ich wirklich verdammt kreativ, oder? Dann noch etwas Frischkäse, sonst könnte man noch auf den Gedanken kommen, die Torte ist gesund! Nicht auszudenken! Eine prise Zucker, etwas Schokolade und ein luuuuftiger Hauch von Biskuittboden - zack war das Rezept fertig.
Also den Biskuittboden gebacken, mit Schokolade bestrichen - ach toll wie wunderbar das alles funktioniert. Aus den restlichen Zutaten eine Creme zusammengerührt und dann auf die Tooor... MOMENT! Da fehlt doch noch etwas, wie soll aus dieser Matsche jemals eine Torte werden?! Gelatine heißt das Zauberwort. Gelatine macht aus so einer Matsche eine Torte. Damit es auch ganz sicher hält direkt einmal 12 Blätter Gelatine genommen! Viel hilft ja auch bekanntlich viel. Also rein damit. 
Tja und wäre ich nicht so ein ungeduldiger Mensch und könnte man nachts hervorragende Bilder machen, dann könntet ihr jetzt auch gleich wunderschöne Fotos sehen. Hätte, hätte, Fahradkette! Der Björn musste natürlich schon nach einer Stunde den Kuchen aus der Form nehmen und dann leicht schockiert das Wandern der Creme zu beobachten. Ganz langsam, aber doch sehr zielsicher wirft sich die Creme von der Torte herunter. Plitsch, platsch.
Tja zurück in die Form drücken geht nun auch nicht mehr, also einfach nicht darüber bloggen? Nein, das ist nicht meine Art, nicht ohne Grund steht dort rechts "Missgeschicke und Glücksmomente". Dieser Blog ist ein ehrlicher Blick in meine Küche und welchem Menschen gelingt schon immer alles? Warum das letzte größere Missgeschick erst vor einigen Tagen passiert ist, weiß ich auch nicht - aber hey shit happens! Außerdem denke ich, lernt man aus Fehlern immer am besten und seid sicher, ich (und ihr vermutlich auch) werde in Zukunft der Gelatine immer genügend Zeit geben ihre Wirkung zu entfalten. Verzeih mir bitte Gelatine, ich liebe dich doch! :)
Ach und bevor ich es vergess: Schmecken tut die Torte wirklich himmlisch! Schön erfrischend, sommerlich, erdbeerig. Yogurettefans, Joghurtfans, Erdbeerfans, Tortenfans und und und kommen hier komplett auf ihren Geschmack. 


Zutaten
3 Eier
90 g Zucker
90 g Mehl
1 Msp. Backpulver

100 g Zartbitter

30 Schokoladenriegel (Yogurette oder ähnliche Sorten)
500 g Erdbeeren
500 g Joghurt
350 g Frischkäse
12 Blätter Gelatine
50 g Zucker
100 g weiße Schokolade

Zubereitung
Für den Biskuittteig müsst ihr jetzt wieder etwas genauer arbeiten. Es lohnt sich! Den Backofen auf 180°C vorheizen. Die 3 Eier 1 Min mit dem Handmixer aufschlagen, danach den Zucker nach und nach einrieseln lassen und dann nochmal 3 Minuten lang schlagen. Nun das Mehl mit dem Backpulver vermischen und auf kleinster Stufe so kurz wie möglich unter den luftigen Teig schlagen, so dass alles vermischt ist.
Nun für ungefähr 15 Minuten in den Backofen, bis an einem Stäbchen kein Teig mehr hängen bleibt.
Jetzt den Boden in der Backform etwas abkühlen lassen. Die Zartbitterschokolade schmelzen und auf dem Boden verstreichen. 


Von den Erdbeeren ein paar zur Seite legen - für die Deko - und die restlichen Erdbeeren klein schneiden. Die Yoguretteriegel ebenfalls klein schneiden, außer ein paar Riegeln - ebenfalls für die Deko reservieren! Aus dem Joghurt, dem Frischkäse und dem Zucker eine Creme schlagen. Die weiße Schokolade schmelzen und unterrühren. Nun die Schokoriegelstückchen und Erdbeerstücken unterrühren. Die Gelatine nach Packungsanleitung verwenden. Nachdem sie untergerührt ist, die Creme in die Backform gießen, alternativ könnt ihr natürlich auch einen Tortenring nehmen. Und siehe oben: Ganz wichtig 4-6 Stunden oder besser noch über Nacht die Torte kalt stellen. Anschleißend noch mit den Schokoriegeln und Erdbeeren dekorieren. Alternativ eignen sich grobe weiße Schokoraspeln auch ganz hervorragend. 


Nach einer Stunde gelieren: Matsche!
Am nächsten Morgen: Schnittfeste Masse!
Nun noch in die Sonne legen und ein erfrischendes Stückchen Joghurtkuchen vernaschen. Genau das mache ich jetzt nämlich! Schöne sonnige Tage euch und bis bald. :)

12 Kommentare:

  1. Grias di! :-)

    Deine Torte sieht trotz allem Missgeschick unglaublich lecker aus! Und wie es der Zufall so will, so hatten wir auf einer Geburtstagstafel auch erst eine "Schwimmtorte", wie ich den missglückten Erdbeerkuchen liebevoll getauft hatte. Ich vermute mal, dass sich in diesem Fall die Gelatine und die Erdbeeren nicht so ganz vertragen haben. ;-)


    Liebe Grüße,
    Evi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank und sehr beruhigend, dass nicht nur mir so etwas passiert! :D Hauptsache ist ja auch, dass es schmeckt :)

      Löschen
    2. Da geb ich dir recht! Und das war glücklicherweise auch die Meinung der Gäste. ;-)

      Löschen
  2. Sieht mega lecker aus! Aber heißen die nicht Yogurette? *rechthabewoman*

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh Goooott! Wie peinlich :D Da habe ich hier unendlich viele liegen gehabt und schreibe es falsch :O Danke für den Hinweis! :)

      Löschen
  3. Holla die Waldfee sieht die Torte lecker aus :o) Davon hätte ich auch ein Stückchen (oder zwei ;-) genommen!!!

    AntwortenLöschen
  4. Tolles Rezept! Für alle Vegetarier_innen: Das funktioniert übrigens auch super mit Agar-Agar!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ah sehr guter Tipp, das wollte ich auch mal ausprobieren! :)

      Löschen
  5. Haha, meine Lieblingsschokolade als Kuchen, wie klasse :) Sowas verkneif ich mir allerdings momentan, aber sieht sehr lecker aus :)

    AntwortenLöschen
  6. Der Hammer! Von Yogurette kann ich nie genug haben, die Idee damit einen Kuchen zu kreieren ist echt genial. Genau das richtige für die heißen Sommertage im Garten. Da läuft mir echt das Wasser im Mund zusammen!

    AntwortenLöschen
  7. Oh mein Gott, die klingt so lecker :)

    AntwortenLöschen

Printfriendly